Tag 2: Irgendwo am Autobahnkreuz

Google ist ein Arschloch, ich bejammere meine Kondition, und ein Split-Eis gibts auch.

Ich bin schon sehr früh aufgestanden und erst einmal zur Tanke gelaufen, um mit Coke Zero und einem fettig-tropfenden Nutella Croissant aus der Wärmevitrine den Tag zu begrüßen. Hier auf dem Land hält der Notarzt lautstark Sprechstunde im Café an der Esso Tankstelle und diagnostiziert prompt eine mitt-50er Dame mit Angelman Syndrom (einer genetischen Erkrankung, die man schon spätestens bei Geburt klar sieht).

Die Tims.

Meine Tims (Timberland Winsors) bewähren sich auch super. Ich war ja skeptisch, besonders weil der Brand eine ziemliche Hipster-Konnotation hat, aber der Komfort ist gut, das Profil wirklich „trail ready“ und sie sehen genügend nach modernem Schuh aus, dass man sie auch mit Jeans und Hemd abends in die Michelin-Küche tragen kann.

Bilder gibt es heute wenig. Ich verspreche Besserung, aber ich habe den Tag über mein Handy nur einmal, genau für den Reiseführer Google, aus der Tasche genommen. Und der hat mich dann direkt… aber lest das besser unten.

Auch heute war es lässig mit der Bahn und dem 49€ Ticket. Aus Rothenburg raus ist der Zug zwar voller Touristen, die ziehen aber alle in Richtung München weiter, für mich ging es nach Würzburg.

Nicht der Pumuckl. Aber das gesetzlich vorgeschriebene Bild vom Burckardt mit dem Light Saber und der Burg im Hintergrund.

Dort bin ich nur ein wenig durch die Stadt getingelt, habe mir Virchows (der mit der Triade und dem „ach Du Scheiße“ Knoten) Labor angeschaut, bin auf die Burg gestiegen und habe meine fehlende Kondition bejammert, und habe mir ein Split-Eis gekauft, weil das damals in den 80ern im Schwimmbad auch immer ein Muss (und ein Bienen-Magnet) war.

Auf der Brücke habe ich dann einen Stadtführer etwas angepisst, weil ich den US-Touristen erklärt habe, dass der Typ da in Stein gar nicht Nepomuk, sondern Pumuckl heißt, und nur sichtbar ist, so langer er an der Brücke angeklebt ist. Außerdem ist er eigentlich Münchner.

Von Würzburg bis zum Hotel-am-Arsch-der-Welt sind es auf dem Papier nur 12 Kilometer. Dass davon 8 an Schnellstraßen und Autobahnen vorbeigehen war nicht im Reiseführer Google.

Entsprechend zermatscht bin ich also jetzt im Motel am Autobahnkreuz, in meinem 48€ Zimmer mit 1980er Fernseher, und überlege mir, mich nach drüben zum Burger King zu begeben um schnell eine Cola vor dem Feiertag zu erstehen. Gegenüber ist das Gruselbau-Kino, neben mir die EDEKA Verteilstelle, und irgendwo am Ende der Straße ein „Xtreme Bowling.“ Früh ins Bett ist damit die Devise.

Dieses gruselige Ding war mal ein Kino. Kein Wunder, dass es verfällt, ich würde in sowas auch keine 20€ für eine Cola und ein Popcorn zahlen wollen.

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